In den 1950er Jahren wurden in Berlin, wie anderorts auch, die Vorstellungen der ‚modernen Stadt‘ auf Grundstücken mit Flächenabriss und an den Stadträndern verwirklicht. Der Zeilenbau war, wie schon in den 1920er Jahren, das städtebaulich prägende Element. Die Funktionen wurden gemäß der ‚Charta von Athen‘ strikt nach Wohnen, Arbeiten, Erholung und Verkehr getrennt. Die Zeile war Dogma. Sie wurde lediglich durch Krümmungen, Knicke oder Schrägstellung variiert und durch Punkthäuser akzentuiert.
 
Für das Siedlungsgebiet in Marienfelde  war das Stadtplanungsamt Tempelhof zuständig, das Hans Bandel mit der Erarbeitung des städtebaulichen Konzeptes beauftragte. Seine Planung setzte offensichtlich zu einer Zeit ungebrochener Bautätigkeit ein, da im östlichen Areal bereits ab 1964 weitere Gebäude für den BWV zu Köpenick errichtet wurden.
 
An der Kreuzung Waldsassener Straße und Tirschenreuther Ring sah er ein kleines Einkaufszentrum vor. Dies sollte das Herz der DeGeWo- Siedlung werden. In unmittelbarer Nähe wurde der größte Gebäudekomplex der Siedlung platziert.
Um diesen Gebäudekomplex waren Gebäudezeilen geplant, die an ihren Enden mit Kopfbauten ausgebildet wurden. Diese Planung nahm mit der Ausbildung der Kopfbauten die Fassung individueller Außenräume vor. Gleichzeitig sollten die bei den klassischen Zeilengebäuden oftmals ‚öden’ Giebelansichten vermieden und das starre Bild der Zeilen gebrochen werden.
 
Mitte der 1990 Jahre wurde die Siedlung ‚umgekrempelt‘ wodurch unter anderem auch die Hauseingänge von Hans Bandel neu gestaltet wurden.
 
Auszug aus der Siedlungsgeschichte Marienfelde durch Dipl.-Ing. Christoph Rasche.